Einleitung:
Ich bin Jonas, 20 Jahre alt und im 2. Jahr meiner Ausbildung zum Steuerfachangestellten in der Kanzlei Bertling, Ritter & Partner aus Stadtlohn. Gemeinsam mit meinem Klassenkollegen Richard Hessing (19 Jahre alt) absolviere ich ein vierwöchiges Auslandspraktikum in Almeria, Spanien in der Fundación Indaliana para la Música y las Artes Spa – zu Deutsch – Indaliana Stiftung für Musik und Kunst.
Vorbereitung:
Aufmerksam gemacht wurden wir von unserem Berufsschullehrer Herr Tinnemeyer, der uns mit großer Freude vom Erasmus+ Projekterzählte und das es auch für Steuerfachangestellte möglich sei im Ausland neue Erfahrungen zu sammeln.
Richard und ich waren sofort begeistert und wollten uns unbedingt ein eigenes Bild von der Arbeit im Ausland verschaffen. – gesagt getan: Wir schrieben unsere Bewerbung und kamen direkt in Kontakt mit Frau Laabs und Ihren Angestellten, die uns seit dem ersten Tag unterstützen und für uns verschiedene Optionen ermittelten.
Unser erstes Ziel war ein Steuerberater in Irland, der jedoch ein Aufenthalt von mindestens sechs Monaten voraussetze. – Für uns leider etwas zu lang.
Umso besser, dass wir auf die Hafenstadt Almeria aufmerksam wurden. Hier hatten wir zwar nicht direkt die Möglichkeit bei einem Steuerberater tätig zu werden, jedoch wäre es möglich bei der Stiftung für Musik und Kunst in den betrieblichen Ablauf eingewiesen zu werden und als Teil des Finanzmanagement im Betriebsalltag Einblicke in die Finanz- & Lohnbuchhaltung zu bekommen. - Damit war unsere Wahl getroffen.
Anreise:
Die Anreise gestaltete sich anstrengender als erwartet: Richard und ich wollten möglichst kostengünstig nach Almeria kommen und entschieden uns daher für einen Flug von Köln nach Malaga und einen Bustransfer von Malaga nach Almeria.
Am 01.04.2022 ging los mit dem Zug nach Köln, um von da aus am 02.04.2022 nach Malaga zu starten. Aufgrund der Wetterverhältnisse in Deutschland hatte der Flug fast eine dreiviertel Stunde Verspätung, was unseren Zeitplan etwas durcheinanderbrachte. Als wir dann in Malaga gelandet sind hieß es dann: Schnell zum Zug, damit wir den Bus passend erreichen, denn wir mussten vom Flughafen zur zentralen Busstation in Malaga. Dort angekommen mussten wir uns bei Einheimischen informieren, welche der 39 Busstationen die passende wäre, um nach Almeria zu gelangen, aber das stellte keine große Herausforderung dar. Als der Bus pünktlich an der Busstation eintraf ging es auch direkt los mit der vierstündigen Busfahrt nach Almeria. Auf dem Weg fuhren wir entlang der Küste durch viele kleine, aber auch große Städte wie zum Beispiel Motril oder Salobreña.
Direkt fielen uns die vielen bunten Häuser auf, die in blau, grün oder rot angemalt waren, aber die Mehrzahl der Häuser war sandbraun, da sich die bunten Farben aufgrund der Sandstürme nicht besonders lange halten. Sobald wir aber außerhalb einer Stadt unterwegs waren, waren die Berge bedeckt von Gewächshäusern und Bauern, die Ihre Pflanzen entlang des Hanges anpflanzten. Als wir dann endlichin Almeria ankamen wurden wir von Alberto herzlich empfangen und zu unserer Wohnung begleitet.
Arbeit und Alltag:
An unseren ersten Tagen in der Stiftung wurden wir von Pablo, unserem Chef rumgeführt und vielen Volunteers vorgestellt. Volunteers, das sind freiwillige Helfer, die Ihre Dienstleistung kostenfrei zur Verfügung stellen. Davon gab es so allerhand, denn die Stiftung hatte nämlich keine Festangestellten oder Aushilfen, diese Stiftung basierte allein auf der freiwilligen Arbeit der vielen Volunteers.- Schnell merkten wir, dass die Stiftung ein familiäres Erscheinungsbild hat und sich alle mit Ihren Kenntnissen - so gut es geht - einbringen.
Nun war es unsere Aufgabe unsere Kenntnisse aus der Ausbildung als Steuerfachangestellte in die Tat umzusetzen und uns im Arbeitsalltag einzubringen.
Unsere erste Aufgabe war es uns einen Überblick über die finanzielle Lage als auch über das spanische Buchführungssystem zu verschaffen, daher fingen wir mit der Analyse der Bilanzen aus den letzten vier Jahren an und stellten diese mit Prognosen für die Zukunft im Plenum anhand einer Präsentation vor.
In den laufenden Tagen und Wochen konnten wir Einblicke in die Finanzbuchführung erhalten und aktiv mitarbeiten und beispielsweise Kosten- und Leistungsrechnungen für die verschiedenen Einnahmequellen der Stiftung durchführen und deren Rentabilität prüfen.
In unserer Freizeit haben wir die Zeit genutzt, um möglichst viel von Almeria kennenzulernen und zu entdecken. Wir besuchten viele Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Alcazaba, die Kathedrale in Almeria und vieles mehr, aber wir lernten auch viele Menschen kennen, die ebenfalls durch das Erasmus-Projekt nach Almeria gekommen sind. Gemeinsam mit einigen neuen Bekanntschaften verbrachten wir dann auch den Ostersonntag mit einem Picknick am Strand von Almeria.
Fazit:
Zusammenfassend war das Auslandspraktikum genau die richtige Wahl, um aus meiner Komfort Zone rauszukommen und mal ein ganz neuen Arbeitsalltag kennenzulernen. Ich habe viele neue Erfahrungen sammeln können und bin selbst an mir gewachsen.