Im Sommer 2024 habe ich die Chance gehabt, im Rahmen des Erasmus+ Programms ein dreiwöchiges Praktikum auf Malta zu absolvieren. Zusammen mit sieben weiteren Mädchen und vier Jungs aus meiner Stufe bin ich auf die Insel gereist, um neue berufliche und persönliche Erfahrungen zu sammeln.
Von Lilli Rölver.
Mein Praktikum hat in einem kleinen Bistro direkt am Meer stattgefunden. Von Beginn an bin ich herzlich in das Team integriert worden. Meine Kollegen, die aus verschiedenen Ländern wie Indien und den Philippinen stammten, haben mich sehr offen und freundlich empfangen, und auch die Familie meiner Chefin ist mir schnell ans Herz gewachsen.
Zu meinen Aufgaben hat das Begrüßen der Gäste, das Aufnehmen der Bestellungen und das Servieren von Speisen und Getränken gezählt. Außerdem habe ich oft beim Abwasch geholfen, was bei den hohen Temperaturen draußen eine schöne Erfrischung gewesen ist. Besonders praktisch sind die mehr oder weniger flexiblen Arbeitszeiten gewesen, die mir die Möglichkeit gegeben haben, neben dem Praktikum auch genügend Zeit für Ausflüge und Aktivitäten mit meinen Freundinnen zu haben. Meistens habe ich von 11 Uhr bis 18 Uhr gearbeitet. An manchen Tagen habe ich auch die Spätschichten bis zur Schließung übernommen. Diese habe ich besonders genossen, da es dann kühler gewesen ist und viele Gäste zur Europameisterschaft ins Bistro gekommen sind, um die Spiele zu verfolgen. Meine Arbeitsstelle hat etwa 45 Minuten von unserem Wohnort entfernt gelegen, und ich bin jeden Tag mit dem Bus dorthin gefahren. An den Abenden, an denen ich bis spät gearbeitet habe, hat mich der Sohn meiner Chefin freundlicherweise nach Hause gebracht.
Der Austausch mit meinen Kollegen aus verschiedenen Kulturen ist eine der schönsten Erfahrungen während meines Praktikums gewesen. Besonders der Küchenchef ist immer sehr aufmerksam gewesen und hat mich oft gefragt, was ich gerne essen würde, und hat dann etwas für mich gekocht. Das familiäre und freundliche Miteinander im Team ist von Anfang an da gewesen, und wir haben viele interessante Gespräche geführt, vor allem über das Leben in Deutschland und die Pläne meiner Kollegen, eines Tages in nördlichere Länder zu ziehen.
Ein besonders lustiger Moment war, als mich ein holländisches Paar im Bistro angesprochen hat, weil sie dachten, ich sei Niederländerin. Es stellte sich heraus, dass der Mann aus Winterswijk kam.
In meiner Freizeit habe ich viele Ausflüge mit meinen Freundinnen unternommen. Wir haben zu acht zusammengelebt, was für viele lustige und schöne Momente gesorgt hat. Häufig haben wir gemeinsam die Stadt erkundet, sind essen gegangen oder haben Essen zum Apartment bestellt. Besonders beeindruckt haben mich die Landschaft und die kulturellen Highlights Maltas. Die Blue Lagoon und die Hauptstadt Valletta haben mir dabei besonders gut gefallen. Außerdem sind wir an einigen Abenden ausgegangen und haben das Nachtleben Maltas genossen.
Rückblickend ist mein Auslandspraktikum auf Malta eine großartige und bereichernde Erfahrung gewesen. Obwohl ich anfangs etwas unsicher war, ob ich mich für drei Wochen in einem fremden Land wohlfühlen würde, bin ich positiv überrascht worden. Die freundliche Art der Menschen, das offene Arbeitsklima und die Möglichkeit, flexibel zu arbeiten, haben es mir leicht gemacht, Malta intensiv zu erleben und viele neue Eindrücke zu sammeln.
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und kann jedem, der die Chance hat, ein Auslandspraktikum im Rahmen des Erasmus+ Programms zu machen, nur empfehlen, sie zu nutzen. Die Erlebnisse, die man dabei sammelt, sind von unschätzbarem Wert – sowohl für die berufliche als auch für die persönliche Entwicklung.