Ciao Torino!

„Wer möchte ein Auslandspraktikum machen?“ diese Frage allein hat mich bereits Überzeugt teilzunehmen. Ich schloss mich mit meinen Freunden zusammen und wir fassten ein Entschluss. „Wir sind dabei!“ Nachdem wir uns für Italien bewarben und alle Unterlagen abschickten hieß es auch schon zwei Wochen vor den Sommerferien: „Koffer packen und abgeht´s“. Das Gefühl der Selbstständigkeit und der Verantwortung überkam mich bereits am Flughafen. Ebenfalls fing ich an zu realisieren das ich mein Zuhause, zum allerersten mal, für diese lange Zeit verlassen werde. 

Im Flieger konnte ich die Vorfreude kaum zurückhalten. Wir flogen über die Alpen, Seen und den Wolken. Eine unbeschreibliche Aussicht und ein noch unbeschreiblicheres Gefühl.   

 

Angekommen am Flughafen in Turin fing unsere erste Aufgabe schon an: Ein Taxi zu finden! Dies war nicht sonderlich schwer. Da sich die Taxen vor dem Flughafen aufreihten. Sobald wir am Wohnkomplex ankamen genossen wir in vollen Zügen die Italienische Luft und das warme Wetter. Wir bezogen die unsere Apartments, die voll ausgestattet waren mit Bad, Küche, Kühlschrank, Fernseher, Klimaanlage und einen Balkon mit einer bemerkenswerten Aussicht.  

 

Im nächsten Moment ging es auch für uns in den Supermark um unseren leeren Kühlschrank aufzufüllen. Zum Supermarkt liefen wir da dieser nur paar meter weiter entfernt war. Wir aßen eine Kleinigkeit und ließen den Tag ausklingen. Am nächsten Tag schnappten wir uns unsere Fahrkarten für den Öffentlichen Nahverkehr, die wir von Francesco und Roberto erhielten (unsere Ansprechpartner und meine Arbeitgeber) und machten uns auf, in die Innenstadt.  

Dazu kann ich nur sagen: Ein absolutes Erlebnis. 

Ich muss ehrlich sagen, dem Nahverkehr in Turin kann man nicht trauen so hieß es „Entweder kommt die Straßenbahn oder sie kommt auch nicht“. Außerdem sind die Straßenbahnen überfüllt mit Turiner die es meist eilig hatten. In der Innenstadt angenommen zuckte ich in windeseile meine Kamera um auch vieles so gut wie möglich festzuhalten.  

Im selben Moment bemühte ich mich aber auch jeden Moment zu genießen ohne ein Foto von zu machen, sodass ich viele Erinnerungen sammeln kann. 

Wir fanden eine Eisdiele die den besten Gelato verkauft den ich je hatte. Ziemlich schnell wurde die Gelateria zu unser Lieblingseisdiele sodass wir sehr oft das Verlangen nach etwas kühlem, im 30 grad Wetter, dort stillten. Außerdem hatten die Turiner ihr einzigartiges Gianduja- Schokoladen- Eis was höchst bekannt war für Turin. Diese Geschmacksrichtung entwickelte sich zu meiner Lieblingseissorte was ich so schnell in Deutschland, wahrscheinlich nicht mehr widerfinden werde.  

 

Am Dienstag in der ersten Woche ging auch schon die Arbeit los. Gemeinsam mit Henrike arbeitete ich in Didaxé, das Unternehmen von Roberto. Bevor wir wussten wo sich unser Arbeitsplatz befand schlossen wir uns mit Rafa, ein sympathischer Praktikant aus Portugal der ebenfalls in unseren Wohnkomplex wohnte und in Didaxé arbeitete, zusammen. Dieser zeigte uns unseren Arbeitsort und erklärte uns welche Straßenbahn wir hierfür nehmen sollte und in welcher wir umsteigen mussten. Schnell freundeten Henrike und ich uns mit ihm an. Am Arbeitsplatz angekommen erklärte uns Francesco unsere Aufgaben. Mein Bereich war Business Administration daher sollte ich eine Bilanz für das Unternehmen erstellen, was mit hoher Verantwortung verbunden war. Jedoch freute ich mich, dass ich als Praktikatin ernstgenommen wurde und mir wichtige Aufgaben zugeteilt wurden. Sonst kenne ich es, dass ich meist hinterm Drucker stehe und Unterlagen ausdrücken muss, was hier zum Glück nicht der Fall war. Ich bekam auch oft wichtige Dokumente in die Handgedrückt, die ich dann bearbeiten sollte wie z.B. Bankauszüge des Unternehmens. 

 

Im laufe der vier Wochen erhielt ich viele verschiedene Aufgaben jedoch gibt es eine die ich Favorisiere. Als Daniele, ein weiterer Ansprechpartner von Didaxé, mich fragte ob ich bei seinem Crashkurs für Business Innovations, als Assistenzkraft, mit machen möchte sagte ich, ohne zu überlegen, zu und konnte kaum abwarten was auf mich zukommen würde. Mein Arbeitsort änderte sich und ich war an der Hochschule ENGIM tätig. Am ersten Tag empfingen wir Schüler aus Kroatien die an unserem Crashkurs teilnahmen. Daniele erklärte den Schülern das dieser Kurs sehr praxisbezogen aufgebaut ist und wir daher nicht viel theoretisches machen würden, was mich noch mehr begeistert hat. Das erste was die Schüler machen sollten war Brainstormen von Ideen für Produkte oder Dienstleistungen die Innovativ und Originell sind. Ich hatte viel Spaß in den einzelnen Gruppen auszuhelfen, da einige Schwierigkeiten hatten Ideen zu finden. Am Ende des Tages fragte mich Daniele ob ich gerne auch einen kleinen Unterricht gestalten möchte zum Thema Marketing und Gestaltung einer Werbung. Meine Antwort lautete: „Nothing I would rather do!“, sobald ich also zurück aus der Abeit kam setzte ich mich sofort an meinem Schreibtisch und fing an meinen Unterrichtsstoff vorzubereiten.  

Ich freute mich sehr mein Wissen teilen zu können und den Schülern eine andere Perspektive der Gestaltung von Werbung zeigen zu können.  

Die Arbeit hat mir aufrichtig viel spaß gemacht und mein Arbeitsumfeld sowie die Arbeitsatmosphäre war einzigartig positiv.  

Auch Außerhalb der Arbeit hatten wir viele Beschäftigungen die uns die Tage versüßten. Turin ist für ihre Zahlreiche Museen bekannt sodass wir uns die beeindruckendsten raussuchten und diese besichtigten.  

Mein Highlight war die Kirche in den Bergen, Basilica di Superga. Mit einer Gondel fuhren wir hoch und liefen einen kurzen weg, zu Fuß, zur Kirche hoch.  

Oben angekommen erwartete uns eine Traumhafte Aussicht. Der Tag auf den Bergen war mit vielen Abenteuer und spannendes historisches Wissen verbunden.  

Italien hat viele weltbekannte Gerichte daher freuten wir uns ganz besonders auf die Italienische Küche und diese zu kosten.  

Eins kann ich sagen… wir wurden nicht enttäuscht.  

Dieses Praktikum hat mir vieles beigebracht und gleichzeitig unheimlich viel Spass gemacht.  

Einerseits lernt man mit Veranwortung umzugehen und auf eigenen Beinen zu stehen. Selbstverständlich haben wir nicht nur in Restaurants zu Abend gegessen sondern auch in unserer eigenen, kleinen Küche Gerichte gezaubert, unsere eigene Wäsche gewaschen und unsere eigenen Entscheidungen getroffen, was oft nicht einfach war. Jedoch darf man auch nicht vergessen seinen Spaß zu haben, die Zeit ausnutzen die Welt zu erkunden und die Vielfalt zu verstehen.  

Mein Fazit daraus ist, dass man es wagen sollte und dass auf sich selbst verlass ist. Viele wertvolle Erfahrungen werden hierbei gewonnen die einem nicht geschenkt werden. Genauso schnell wie eine Chance kommt genauso schnell ist sie auch wieder weg. Außerdem ist man jung und man lernt noch vieles dazu, Fehler sind da um gemacht zu werden :) 

Daher nicht warten! Sondern Wagen! 

 

Arrivederci Torino!